Kanton NW: Kantonspolizei trifft Massnahmen für besseren Verkehrsfluss

Die gesperrte Axenstrasse, der grosse Rückreiseverkehr aus dem Süden sowie die Arbeiten an der Autobahn in Hergiswil haben am vergangenen Wochenende für Rückstau auf der A2 und einem Teil der Kantonsstrassen geführt.

Die Ausgangslage dürfte mindestens die nächsten zwei Wochenenden anhalten. Die Kantonspolizei unternimmt Anstrengungen, um auf den Kantonsstrassen für Entlastung zu sorgen.

Mehrere Faktoren haben am vergangenen Wochenende auf der Autobahn A2 zwischen Hergiswil und Beckenried über mehrere Stunden zu Kolonnenverkehr sowie vor allem auf der Kantonsstrasse in Hergiswil und Stansstad zu grossen Verkehrsbehinderungen geführt. Einerseits drängte aufgrund der gegenwärtig gesperrten Axenstrasse zwischen Flüelen und Brunnen deutlich mehr Verkehr auf die Nord-Süd-Achse, andererseits verlangt die laufende Sanierung des Autobahn- abschnittes in Hergiswil flankierende Massnahmen, die sich nachteilig auf den dortigen Verkehrsfluss auswirken. Hinzu kommt an den August-Wochenenden ein massiv erhöhtes Verkehrsaufkommen aufgrund des Ferienrückreiseverkehrs und des Ausflugverkehrs. „Der Verkehr bewegte sich leider nur sehr zähflüssig“, hält Jürg von Gunten fest, „zu einem eigentlichen Kollaps ist es aber nie gekommen, auch nicht auf den Kantonsstrassen“, so der Kommandant der Kantonspolizei Nidwalden.

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hatte am Wochenende bereits interveniert und die Arbeiten auf der A2-Baustelle in Hergiswil soweit gedrosselt, dass auf die Reduktion auf eine Spur in der Nacht verzichtet werden kann. Auch wurde das sogenannte Tropfensystem in Hergiswil im Verlauf des Wochenendes durch- gehend angewendet. Dabei wechseln sich Grün- und Rotphasen auf der Autobahnausfahrt ab, damit vor allem die Kantonsstrassen, die viele Autofahrer bei Stausituationen als Ausweichroute wählen, nicht durchgehend belastet werden und der Verkehr nicht gänzlich zum Erliegen kommt. Dadurch hat der Lokalverkehr, wenn auch mit grösseren zeitlichen Einbussen, einigermassen abgewickelt werden können. „Es ist uns bewusst, dass die Situation für die verkehrs- und immissionsgeplagten Gemeinden sehr unangenehm ist. Leider dürfte an den beiden nächsten Wochenenden mit einer ähnlichen Ausgangslage. Zu rechnen sein, weil der Rückreiseverkehr weiter anhält und die Axenstrasse noch mehrere Wochen gesperrt bleibt“, sagt Jürg von Gunten. Nach einer Analyse zusammen mit dem Regierungsrat ist die Kantonspolizei aber mit Hochdruck daran, aufs kommende Wochenende weitere Massnahmen zu treffen, die temporär zu einer Verbesserung der Situation führen sollen.

Die Massnahmen haben das prioritäre Ziel, für eine Entspannung auf den Kantonsstrassen zu sorgen. Hierfür beabsichtigt die Kantonspolizei, die Lenker mit klar erkennbaren Hinweisen bei den A2-Ausfahrten in Fahrtrichtung Nord zwischen Beckenried und Hergiswil auf den erwiesenermassen zumeist grösseren Zeitverlust aufmerksam zu machen, den sie erleiden, wenn sie bei generell hohem Verkehrsaufkommen auf die Kantonsstrassen ausweichen. Das Vorgehen ist mit dem ASTRA und dem kantonalen Amt für Mobilität abgesprochen, zudem findet weiterhin ein regelmässiger Austausch mit Vertretern der am stärksten betroffenen Gemeinden statt. Weiter will die Kantonspolizei in Zusammenarbeit mit den Radios die Verkehrsmeldungen intensivieren – ebenfalls mit dahingehenden Informationen, dass der Transitverkehr keine Zeit gewinnt, wenn er auf Kantonsstrassen ausweicht. Ebenso ist vorgesehen, das Tropfensystem auf einem längeren Abschnitt auszuweiten, um zu einer verbesserten Dosierung des Verkehrs beizutragen. Jürg von Gunten: „Wir erhoffen uns vor allem dank den Hinweisen bei den A2-Ausfahrten, dass trotz absehbaren Rückstaus ein grösserer Teil des Transitverkehrs auf der Autobahn bleibt als dies bisher der Fall war.“ Die Kantonspolizei geht davon aus, dass sich die Verkehrssituation nach Ende der Schulsommerferien in der Schweiz und den nördlichen Ländern wieder normalisieren wird.

Die von verschiedenen Seiten geforderte Schliessung von Autobahnausfahrten für Fahrzeuge, die keine Nidwaldner Kontrollschilder aufweisen, ist ebenfalls geprüft worden. Die Kantonspolizei und das ASTRA teilen aber die Auffassung, dass diese Massnahme aktuell nicht zum gewünschten Erfolg führt. Aufgrund der anspruchsvollen Abwicklung einer Triage direkt auf der Autobahn, ist eher von einer weiteren Verlangsamung des Verkehrsflusses als von einer Beschleunigung auszugehen. Darüber hinaus haben Sicherheitsbedenken die Verantwortlichen dazu bewogen, diese Variante zurückzustellen. Einerseits bringen Arbeiten mit Personen auf der Autobahn stets ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich, andererseits würde den Blaulichtorganisationen im Ereignisfall auf der betroffenen Strecke angesichts der drohenden Verlangsamung des Verkehrs die Zufahrt erschwert.

 

Quelle: Kanton Nidwalden
Artikelbild: Symbolbild © Aleks_Shutter – shutterstock.com

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