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Wunschdenken? Glückliche Kinder beim Zahnarzt

14.07.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column width=“1/1″][vc_column_text]Das wäre der Wunsch eines jeden Zahnarztes. Doch bevor es soweit ist und Kinder freiwillig und angstfrei einen Zahnarztstuhl erklimmen, bedarf es viel Fingerspitzengefühl sowie Sachkenntnis über die Psyche der kleinen Patienten. Trotz Übersättigung auf dem zahnmedizinischen Gesundheitssektor gibt es in der Schweiz zu wenige Kinderzahnmediziner, also Zahnärzte, die sich auf die Bedürfnisse kleiner Patienten von 0 – 16 Jahren spezialisiert haben.

Während zugezogene und einheimische Zahnärzte um ihre erwachsenen Patienten förmlich buhlen, sind versierte Kinderzahnärzte Mangel. Eine Liste über Kinderzahnärzte in den verschiedenen Kantonen der Schweiz erhalten Sie unter anderem bei der Schweizerischen Vereinigung für Kinderzahnmedizin (SVK). Die meisten Kinderzahnärzte praktizieren in Zürich. Warum es trotz der Lockerung im Versorgungsgesetz – seit 2004 dürfen Zahnärzte mit EU-Diplom ohne Einschränkung in der Schweiz praktizieren – noch immer Engpässe bei der zahnmedizinischen Versorgung von Kindern gibt, liegt vielleicht in der Uhrmacher-Mentalität der Schweizer Bevölkerung. Sie trauen ausländischen Ärzten einfach nicht den hohen medizinischen Standard der Schweiz zu.

Die Zahnfee ist nicht die liebe Schwester des Zahnarztes

Viele Kinder haben Angst vor einem Zahnarztbesuch. Die Gründe sind unterschiedlich. Oft sind unangenehme Erlebnisse in der Vergangenheit schuld an der Furcht vor einer Zahnbehandlung – ein ungeschickter Griff, eine unüberlegte Bewegung, ein kleiner Schmerz, ein nicht eingehaltenes Versprechen. Auch falsch verstandene Überfürsorglichkeit der Eltern oder der medizinischen Fachangestellten im Vorfeld können Auslöser für das kindliche Unbehagen sein. Oft reicht bereits der Geruch in der zahnärztlichen Praxis aus, dass sich die Kinder innerlich versteifen und ablehnend verhalten. Auch die klinische Atmosphäre in vielen Zahnarztpraxen ist nicht geeignet, Kinder fröhlich zu stimmen. Dabei unterscheiden Kinder nicht zwischen Zahnarzt oder Kieferorthopäde. Sobald sie den Mund öffnen sollen, machen viele kleine Patienten Theater.

Weiss ist out! Gute Kinderzahnärzte punkten mit kindgerechten Praxisräumen und futuristischen, coolen Zahnarztstühlen. In ihren Räumen hängen bunte Bilder an den Wänden, locken Puzzles zum Spielen, Kinderburgen zum Klettern und Filme zum Anschauen. Erlebniswelt Zahnarzt? Manche Kinderzahnärzte schaffen es tatsächlich, ihren kleinen Patienten die Angst zu nehmen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die Adressen dieser Wunderdoktoren werden im Internet auf diversen Elternforen heiss gehandelt. Eltern sind jedoch in der Pflicht, denn die meisten Ängste werden zuhause geschürt. Kinder sind Nachahmer. Wenn sie merken, dass Mama oder Papa Angst vor dem Zahnarzt haben, dann überträgt sich dieses Gefühl.

Vermeiden Sie gegenüber Ihrem Kind deshalb folgende Sätze:

  • Es tut gar nicht weh.
  • Der Onkel Doktor will dir nur helfen.
  • Wenn du den Mund aufmachst, bekommst du danach ein Bonbon.

Im ungarischen Städtchen Sopron gibt es übrigens auf gerade einmal 60’000 Einwohner 270 Zahnärzte. Weil viele Schweizer (sowie Deutsche und Österreicher) dort und anderswo im Ausland preiswert ihr Gebiss behandeln lassen, fürchten die einheimischen Zahnmediziner um ihre „Kundschaft“ und beklagen Umsatzeinbrüche. Vielleicht sollten sie auf Kinderzahnmedizin umsatteln? Kinderzahnärzte gibt es nämlich auch jenseits der Schweizer Grenze zu wenige.

 

Oberstes Bild: © Sergey Nivens – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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