Für den radioaktiven Ernstfall: Iodidtabletten werden schweizweit versandt
von Agentur belmedia
Haben Sie diese Tage ein Medikamentenpäckchen in der Post gefunden? Dann wohnen Sie im Umkreis von 50 Kilometern um ein Atomkraftwerk. Das Päckchen enthält nämlich Kaliumiodid-Tabletten, die im Falle eines Reaktorunfalls schnell genommen werden müssen. Die Tabletten stammen aus Schweden, für die Verteilung innerhalb der Schweiz zeichnet jedoch die Armeeapotheke der LBA (Logistikbasis der Armee) verantwortlich. Bei der Einnahme von Kaliumiodid-Tabletten wird die Schilddrüse mit Jod gesättigt. Sollte aus einem Atomkraftwerk radioaktive Strahlung austreten, verhindert man damit, dass sich radioaktives Jod in der Schilddrüse ablagert. Dieses könnte auch noch Jahre später zu schweren Krebserkrankungen führen. 10 Jahre nach der letzten Verteilung von Jod-Tabletten haben diese ihr Ablaufdatum erreicht, weshalb die Atomkraftwerksbetreiber neue Tabletten verteilen müssen. Die Beschaffung und Verteilung läuft, wie auch schon im letzten Jahrzehnt, über die Armeeapotheke AApot. Die AApot ist die einzige Bundesstelle, die über die notwendigen gesetzlichen Bewilligungen verfügt, Medikamente herzustellen, zu importieren und zu vertreiben.
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