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Impfstoffe gegen Ebola – werden sie in der Schweiz getestet?

25.09.2014 |  Von  |  Beitrag

Seit mehreren Wochen breitet sich in Westafrika die Ebola-Welle weiter aus und die Zahl der Todesopfer erhöht sich täglich. Um die Chancen im Kampf gegen die Seuche zu verbessern, arbeiten Forscher daran, Impfstoffe auf den Markt zu bringen.

Wie nun bekannt geworden ist, sollen in nächster Zukunft Testreihen an Menschen in der Schweiz vorgenommen werden. Diese Studien sind wichtig, um die Wirksamkeit zu testen. Doch welche Schritte sind notwendig, damit die Impfstoffe zum Einsatz kommen können?

Die Impfstoffe geben Hoffnung

Geplant ist, in Lausanne und Genf zwei Testreihen durchzuführen. Es handelt sich um die erste Test-Phase, auf dem Prüfstand stehen die Sicherheit und die Reaktion des Immunsystems. Gesunden Probanden wird das Mittel gespritzt und die Ergebnisse dokumentiert. Würde eine wirksame Impfung zur Verfügung stehen, dann könnten sowohl die Bevölkerung als auch das medizinische Personal vor einer Ansteckung geschützt werden.

Durch Impfungen lässt sich die Ausbreitung von Krankheiten verhindern. Dies wurde in der Vergangenheit an vielen anderen Beispielen in der Medizin gezeigt. Während vor einigen Jahrzehnten Polio noch als eine Bedrohung galt, ist die Krankheit durch Impfungen so gut wie ausgerottet. Somit ist es für die Bekämpfung von Krankheiten wichtig, sowohl Medikamente als auch vorbeugende Massnahmen zu entwickeln.

Die Impfstoffe gehen in die Testphase

Die Versuche in der Schweiz sollen eine zentrale Rolle in der Forschung spielen. In der Probe stehen die beiden Mittel ChAd-Ebola und VSV-Ebola, welche von der WHO als sehr vielversprechend ausgewiesen wurden. Durch die akute Bedrohung muss das Verfahren nun so weit wie möglich beschleunigt werden, damit die Hilfe zeitnah erfolgen kann.

Damit die Tests beginnen können, müssen sowohl die Ethikkommission als auch das schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic noch zustimmen. Anschliessend werden die Versuche an jeweils 100 Personen gestartet. Neben den Reihen in der Schweiz ist zudem eine Testserie in Afrika geplant. Diese soll in einem nicht befallenen Gebiet durchgeführt werden.

Wann können die Impfstoffe zum Einsatz kommen?

Bevor ein Wirkstoff in der Praxis eingesetzt wird, muss er verschiedene Stadien durchlaufen. Durch die Testreihen in Genf und in Lausanne soll die nächste Stufe erreicht werden, ein Einsatz bei medizinischem Personal. Ist die Reaktion der Probanden positiv, dann könnte Gesundheitspersonal in riskanten Einsatzgebieten geimpft werden. Experten erwarten diesen Schritt allerdings frühestens Anfang 2015.

Die Impfung soll eine Antwort des Immunsystems erzeugen. Bleibt diese aus, dann können die Stoffe nicht wirken. Verlaufen die Testreihen positiv, dann bilden die Versuchspersonen Antikörper gegen die Erreger und sind somit besser geschützt.

 

Oberstes Bild: © Luiscar74 – Shutterstock.com

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