DE | FR | IT

Dan Cooper und das perfekte Verbrechen: FBI verfolgt heisse Spur

02.08.2011 |  Von  |  Beitrag

Der Kriminalfall des D. B. Cooper ist spektakulär, handelt es sich doch um den einzigen erfolgreichen Flugzeugentführer in der US-Geschichte. Bücher, Lieder und Filme (z. B. „Twin Peaks“ oder „Prison Break“) haben die Geschichte des Mannes erzählt und seinen Mythos am Leben erhalten. 40 Jahre lang ermittelte das FBI unter dem Codenamen „Norjak“ vergeblich in dem Fall. Jetzt scheint es erstmals eine heisse Spur zu geben.

Im November 1971 besteigt ein gewisser Dan Cooper eine Boing der Northwest Orient Airlines von Portland nach Seattle (US-Bundesstaat Washington). Der Mann sitzt auf Platz 18 C. Der Stewardess teilt er mit, dass sich in seinem Aktenkoffer eine Bombe befindet.

(Urheber: United States Department of Justice / Wikimedia Commons)

(Urheber: United States Department of Justice / Wikimedia Commons)

Nach der Landung kurz vor 18 Uhr in Seattle erpresst Dan Cooper 200’000 Dollar Lösegeld und vier Fallschirme – für sich und drei Besatzungsmitglieder. Die 36 Passagiere lässt er im Gegenzug frei. Kurz vor 20 Uhr startet die Boing erneut samt Cooper Richtung Mexiko. Eine halbe Stunde später öffnet der Mann die Hecktreppe und springt ab – irgendwo über dem Süden Washingtons. Zu Nutze kommt ihm dabei das schlechte Wetter: Die Piloten zweier F-106-Kampfflugzeuge, die das Flugzeug begleiten, sehen seinen Absprung nicht.

Seither fehlte von dem Flugzeugentführer jede Spur. Viele Verdächtige wurden befragt, Tausende Spuren ausgewertet, zahllose Theorien gestrickt: Eine davon: Cooper habe den Absprung nicht überlebt. Die Polizei befragte später auch – ebenfalls ergebnislos – einen Verdächtigen names D. B. Cooper; aufgrund eines Missverständnisses der Medien sind dessen Initialen seither mit dem Hijacker verknüpft. 1980 fand der achtjährige Brian drei Bündel mit 20 Dollar-Noten am Ufer des Columbia River – den Seriennummern zufolge mussten die Scheine aus dem Lösegeld stammen. Aber auch diese Entdeckung führte nicht weiter.

Doch jetzt, vier Jahrzehnte später, scheint das FBI der Lösung des Falls endlich nahe zu sein: Ein Zeuge, der mit dem Verdächtigen vor langer Zeit zu tun gehabt haben soll, soll gegenüber einem früheren Polizeibeamten geplaudert haben. Demzufolge müsste Cooper bereits seit 10 Jahren tot sein, wie Special Agent Fred Gutt der New York Times mitteilte. Es sei „die glaubwürdigste Information, die wir je hatten“, bekräftigte eine FBI-Sprecherin.

Die US-Bundespolizei will nun DNA-Spuren des toten Mannes mit einer DNA-Spur abgleichen, die der Entführer auf einer Krawatte hinterlassen hat.

Sollte Dan Cooper also tatsächlich 30 Jahre nach seiner Tat eines natürlichen Todes gestorben sein, ohne je eine Strafe erhalten zu haben, wäre ihm das perfekte Verbrechen gelungen. Seinen fragwürdigen Kultstatus wird dies erst recht befördern. Mal sehen, was in Hollywood-Filmen aus dem Stoff gemacht wird, denn dort werden die Bösen in der Regel noch zu Lebzeiten bestraft, oder?

Medienberichte: Spiegel, Welt

 

Titelbild: © Gudellaphoto – Fotolia.com

[xcatlist name="beitrag" numberposts=24 thumbnail=yes]